Was hat es mit Matcha Tee auf sich? Ist das beliebte „It-Getränk“ wirklich so gesund oder sollten wir es unter Umständen lieber mit Vorsicht genießen? Diese und weitere spannende Fragen zum Matcha Tee beantwortet der folgende Blog. Weiteres erfährst du auch in diesem Cosmopolitan Artikel, der auf einem Interview mit mir basiert.
Wie gesund ist grüner Tee?
Grüner Tee ist ein wahres Superfood, das schon seit Jahrtausenden in Asien konsumiert wird. Unzählige Studien zeigen zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte, wenn man ihn regelmäßig trinkt.
Es sind Bestandteile wie Polyphenole bzw. sekundäre Pflanzenstoffe, die ihn so gesund machen. Diese bioaktiven Substanzen reduzieren z. B. Entzündungen im Körper, die die Entstehung chronischer Krankheiten begünstigen können. Die vielen wertvollen Antioxidantien beschützen unsere Zellen vor Schäden durch freie Radikale (die uns u. a. altern lassen) und können das Risiko senken, an einigen Krebsarten, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Darüber hinaus enthält grüner Tee viele wertvolle Mineralien, die u. a. für gesunde Knochen wichtig sind. Er kann die Stimmung verbessern und unsere kognitive und körperliche Leistung steigern. Neben der Verbesserung der Gehirnfunktion kann er auch helfen, das Gehirn vor degenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu schützen.
Grüner Tee regt außerdem den Stoffwechsel und die Fettverbrennung an und wirkt antimikrobiell – sprich, er kann krankheitserregende Bakterien und Viren beseitigen, was u. a. die Mundgesundheit verbessern und das Infektionsrisiko senken kann. Des Weiteren kann er gegen Akne helfen und die Lebenserwartung steigern.
Und wie ist es mit Matcha?
Matcha ist neben Sencha, Mizudashi und Genmaicha eine der vielen Grüntee-Sorten. Der Original Matcha Tee stammt aus Japan und ist dort der wertvollste grüne Tee. Er ist in den letzten Jahren zu einem „It“-Getränk im Westen geworden und das nicht ohne Grund: Die gesundheitssteigernden Wirkungen von grünem Tee (s. o.) sind im Matcha besonders potent.
Matcha ist ein fein gemahlenes Pulver, das aus Teeblättern hergestellt wird, die eine besonders hohe Konzentration wertvoller Nährstoffe wie z. B. Chlorophyll enthalten. Im Gegensatz zu anderen grünen Tees, bei denen man die Blätter nach dem Ziehen entfernt, werden beim Matcha Tee die ganzen Teeblätter (in Pulverform) getrunken.
Er steckt voller Antioxidantien, Aminosäuren, Chlorophyll und anderer Vitamine sowie Mineralien, steigert kognitive Funktionen und die Konzentration, hat eine beruhigende Wirkung, liefert Energie, stärkt das Immunsystem und hilft dem Körper beim Entgiften sowie bei der Fettverbrennung und beim Abnehmen.
Für die Zubereitung von Matcha Tee wird das Matcha-Pulver in heißes (nicht kochendes) Wasser gegeben und mithilfe eines Matcha-Besens aus Bambus vermischt, bis sich Schaum auf der Oberfläche bildet. Um einen Matcha-Latte zuzubereiten, sollten Milchalternativen wie Kokos- oder Mandelmilch verwendet werden. Kuhmilch sollte nicht hinzugegeben werden, da Milchproteine u. a. Antioxidantien binden, deren Wirkung neutralisieren und weitere gesundheitsschädigende Folgen mit sich bringen können. Neben der Zubereitung als Tee kann Matcha auch in Smoothies und vielen anderen Speisen verwendet werden.
Matcha vs. Kaffee
Genau wie Kaffee und andere Teesorten enthält auch Matcha Tee Koffein. Sein Koffeingehalt ist höher als in anderen grünen Tees, da die ganzen Teeblätter konsumiert werden. Dennoch enthält er weniger als Kaffee. Das Koffein im Matcha wirkt sich im Vergleich zu dem des Kaffees anders auf unser Energielevel und unsere mentale Klarheit aus. Im Matcha Tee wird es über einen längeren Zeitraum im Körper freigesetzt, wodurch ein stabiles Energieniveau erreicht wird.
So erhalten wir eine langfristige stimulierende Wirkung ohne unerwünschte Nebenwirkungen wie Nervosität, Unruhe, Schlafprobleme oder Energie-Crashs. Matcha erzeugt vielmehr einen Zustand ruhiger Aufmerksamkeit, was daran liegt, dass grüner Tee neben Koffein die Aminosäure L-Theanin enthält. Sie wirkt beruhigend und angstreduzierend. Daher ist Matcha eine tolle Alternative zu Kaffee.
Pauschale Aussagen zu treffen, ob etwas gesünder als etwas anderes ist, ist oft heikel. Das hängt in den meisten Fällen von vielen Faktoren ab. Zum einen unterscheidet es sich oft von Person zu Person und zum anderen hängt es immer von der Qualität der Produkte ab. Wenn wir davon ausgehen, dass beide Produkte die bestmögliche Qualität haben, kann man aufgrund der sowohl beruhigenden als auch stimulierenden Wirkung des Matcha Tees – letztere ohne „nervöse Begleiterscheinungen“ – sagen, dass er dem Kaffee „überlegen“ ist.
Muss es „Bio“ sein?
Wie bei allem, das wir unseren Körpern zuführen, sollte auch bei Matcha Tee die Qualität beachtet werden. Da Matcha derart populär geworden ist, ist er fast überall erhältlich – häufig jedoch in minderwertiger Qualität. Beim Kauf sollte man u. a. darauf achten, dass das Matcha-Pulver nur Matcha enthält. Keinen Zucker, Milchpulver oder andere ungesunde Zusatzstoffe.
Außerdem sollte stets Bio-Qualität gekauft werden, da so die Belastung durch Pestizide und andere Giftstoffe vermindert wird. Schlechte Qualität kann sogar negative Folgen haben: Matcha aus China kann z. B. hohe Level an Blei und anderen Metallen enthalten, da diese von der Pflanze über den Boden aufgenommen werden. Diese und weitere toxische Stoffe sammeln sich im Körper an und können die Entstehung von Krankheitsprozessen begünstigen. Minderwertiger Matcha liefert nicht dieselben Nährstoffe und dementsprechend auch nicht die gewünschten Effekte.
Fazit: Beim Kauf von Matcha Tee sollten japanische Quellen bevorzugt und stets Bio-Qualität gewählt werden!
Wie viel Matcha ist ok?
Wie es bei vielen gesunden Sachen häufig der Fall ist, wollen wir deren Vorteile voll ausschöpfen und daher besonders viel davon zu uns nehmen. Wir müssen jedoch bedenken, dass – obwohl Matcha so viele gesundheitliche Vorzüge hat – dies nicht bedeutet, dass wir fortan literweise grünen Tee/Matcha trinken sollten. Es ist nicht die Menge, die die Wirkung erzielt, sondern das „richtige Maß“ und v. a. die Kombination mit vielen anderen Faktoren, die das Wohlbefinden des Körpers ganzheitlich steigern können.
Trinkt man zu viel Matcha Tee, können u. a. Nebenwirkungen, wie ein gereizter Magen, Verstopfung oder Eisenmangel die Folge sein. Wenn man große Mengen konsumiert oder anfällig für Koffein ist, können auch koffeinbedingte Symptome, wie z. B. Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Nervosität etc. entstehen. Matcha ist keine gute Wahl, wenn man Koffein nicht gut verträgt.
Aufgrund der möglichen Verunreinigung durch Blei (die Blei-Mengen sind im Matcha Tee besonders hoch, da die Teeblätter vor dem Trinken nicht entfernt, sondern ganz konsumiert werden) wird empfohlen, nur eine Tasse Matcha Tee pro Tag zu trinken. Ab und an zwei Tassen sollten kein Problem darstellen, weil immer mehrere Faktoren eine Rolle spielen, wie z. B. die Herkunft des Tees sowie die Ernährung und der Gesundheitszustand.
Was ist sonst noch zu beachten?
Trotz der tollen Effekte für die Gesundheit, die dem Matcha Tee zugeschrieben werden, müssen wir beachten, dass er nicht im Alleingang dafür sorgen wird, unser Leben zu verlängern oder uns vor Krankheiten zu schützen. Wenn die Ernährung und der Lifestyle generell nicht sehr gesund sind, wird grüner Tee alleine das Steuer nicht herumreißen können. Um das Wohlbefinden zu fördern und zu erhalten, braucht es stets das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Gleichzeitig kann jedoch jeder kleine Schritt in Richtung eines gesünderen Lebens tolle Resultate erzielen und zu weiteren Schritten motivieren.
Um die positiven Effekte des grünen Tees zu erhalten, sollte man darauf achten, ihn pur zu trinken, sprich: ohne die Zugabe von Milch oder Zucker, da diese die gesundheitsfördernde Wirkung behindern und den Körper belasten können. Auch in Bezug auf Kaffee haben Studien gezeigt, dass seine Vorteile (wie z. B. viele Antioxidantien) durch die Zugabe von Milch und Zucker reduziert werden.
Zitronensaft bildet hier eine Ausnahme: Studien belegen, dass Vitamin C die Wirkung des grünen Tees noch verbessern und die Bioverfügbarkeit der wertvollen Inhaltsstoffe steigern kann. Dies erreichen wir z. B. durch die Zugabe eines Spritzers frischen Zitronensafts.
Am besten trinkt man Matcha Tee vor der Arbeit oder dem Sport, um optimal von dem Energieschub profitieren zu können. Im Idealfall sollte Matcha Tee nicht auf leeren Magen getrunken werden. Außerdem ist es aufgrund des Koffeingehalts ratsam, sechs Stunden vor dem Schlafengehen keinen Matcha Tee mehr zu trinken.
Kinder und schwangere oder stillende Frauen sollten keinen Matcha Tee trinken. Menschen mit Angstzuständen, erhöhtem Blutdruck, Schlaflosigkeit und Nebennieren- oder Schilddrüsenproblemen sollten generell vorsichtig mit dem Koffeinkonsum sein und stets Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Dasselbe gilt für den Fall, dass verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen werden. Sollten Bedenken bestehen, ist es immer ratsam, das Thema vorher mit einem Arzt zu besprechen.
Unterm Strich: Matcha stellt eine tolle und gesunde Alternative zum Kaffeekonsum dar und kann unser Wohlbefinden durch viele gesundheitsfördernde Stoffe steigern.
Wie ist es bei dir? Hast du schon Matcha Tee getrunken? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Teile sie gerne unten mit uns in den Kommentaren und verrate uns dein Lieblings-Matcha-Rezept oder Ritual.
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