Die Branche der Männerpflege boomt. Gepflegte Bärte sind ein heißer Trend und stellen ein Schönheitsideal dar, nach dem viele Männer streben. Sie symbolisieren Männlichkeit, Attraktivität, Reife und Stil... Was viele Menschen jedoch nicht über Bärte wissen, ist, dass sie eine Fülle von winzigen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und Milben beherbergen – zusammenfassend als Bartmikrobiom bezeichnet.
Stell dir das vor: Im Jahr 2018 fand eine kleine Studie mehr Mikroben in der Gesichtsbehaarung von Männern als im Fell von Hunden. [1] Was zunächst eklig klingen mag, ist nicht ungewöhnlich oder besorgniserregend. Da Gesichtshaare im Vergleich zu anderen Haaren gröber sind, fangen sie Schmutz und Mikroben leichter ein. Schauen wir uns diese haarige Situation einmal genauer an und versuchen sie zu entwirren.
(Diesen Artikel habe ich für MyMicrobiome.info geschrieben und veröffentliche ihn hier mit freundlicher Genehmigung von MyMicrobiome.)
Gibt es einen Unterschied bei der Anzahl und Art der Mikroben zwischen Bärtigen und Unbärtigen?
Eine Studie aus dem Jahr 2000 zeigte, dass bärtige Probanden beim Tragen einer chirurgischen Gesichtsmaske mehr Bakterien absondern als rasierte oder weibliche Probanden. Und sogar noch mehr, wenn die Maske hin- und herbewegt wurde. [2] Das sagt aber noch nichts darüber aus, ob die Bakterien in den Bärten "böse" sind.
Eine andere Studie aus dem Jahr 2014 untersuchte 408 männliche Beschäftigte im Gesundheitswesen und stellte fest, dass die Bärtigen jedoch nicht mehr potenziell schädliche Bakterien beherbergten als ihre glatt rasierten Kollegen. Ganz im Gegenteil! Rasierte Gesichter beherbergten signifikant häufiger potenziell krankheitserregende Bakterien wie S. aureus und Methicillin-resistente koagulase-negative Staphylokokken dieser Gattung, die gegen viele gängige Antibiotika resistent sind. [3]
Gut, Bärte sind also keine Brutstätte für schädliche Bakterien. Aber warum finden wir mehr von ihnen auf rasierten Gesichtern?
Die Haarfollikel sind der Ort, an dem Krankheitserreger und andere Reizstoffe in die Haut eindringen können, was sie zu einer wichtigen Schutzbarriere macht. Rasieren kann Hautreizungen, kleine Wunden und Schnitte sowie Infektionen verursachen und Bakterien im Gesicht verteilen. [4]
Wie können also diejenigen, die sich für den bärtigen Weg entscheiden, ihre Gesichtsmähne gesund halten?
Die Grundlage für einen gesunden Bart ist ein ausgewogenes Hautmikrobiom. Wenn dieses jedoch durch Faktoren wie ungesunde Ernährung, die Verwendung von Antibiotika oder Kosmetikprodukten, die schädliche Chemikalien enthalten, gestört und dysbiotisch wird, können sich „böse“ Mikroben vermehren und Symptome wie Entzündungen, Juckreiz und Schuppenbildung auf der Haut verursachen.
Ein Drittel der Männer berichtet von Hautreaktionen auf Körperpflegeprodukte, und etwa 40 % stufen ihre Haut als empfindlich ein. [4] Um deinen Bart zu pflegen, solltest du auf gute Hygiene achten, ihn regelmäßig mit Wasser waschen und Hautpflegeprodukte wählen, die dein Mikrobiom schonen.
Wer hätte gedacht, dass ein ausgewogenes Mikrobiom dich nicht nur gesund hält, sondern auch trendiger machen kann?!
Sources / References:
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