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Wie viele Kreditkarten hast du diesen Monat gegessen? Das Mikrobiom & Plastik


Plastik ist ein heißes Thema. Es wird nicht nur in Bezug auf Tüten in Supermärkten und in Umweltdebatten über die Gesundheit unseres Planeten, der Ozeane und Meerestiere diskutiert, sondern auch in der Kosmetikindustrie, wo Produkte als mikroplastikfrei beworben werden. Dieses Thema ist allgegenwärtig.


Es liegt also nahe, dass es auch für unser Mikrobiom relevant sein könnte. Wusstest du, dass Mikro- und Nanoplastikpartikel (MNPs) in unserem Magen-Darm-Gewebe zu finden sind? Mikroplastik ist 0,0001 bis weniger als 5 Millimeter groß und Nanoplastik ist weniger als 0,0001 Millimeter groß.


Meine Bauchgefuehle Kreditkarte pro Monat gegessen

Im Jahr 2022 haben Untersuchungen der MedUni Wien gezeigt, dass pro Woche fünf Gramm Plastik in unseren Verdauungstrakt gelangen. Um dies greifbarer zu machen: Fünf Gramm entsprechen dem Gewicht einer Kreditkarte. Jep, du hast richtig gehört! Das bedeutet, dass wir im Durchschnitt jede Woche Plastik im Gewicht einer Kreditkarte zu uns nehmen. [1]


Plastik, das unseren Magen-Darm-Trakt passiert, kann sich negativ auf unser Mikrobiom auswirken und zu Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit und chronischen Lebererkrankungen führen. Insbesondere Nanokunststoffe lösen nachweislich Entzündungs- und Immunreaktionen aus, die bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielen.


(Diesen Artikel habe ich für MyMicrobiome.info geschrieben und veröffentliche ihn hier mit freundlicher Genehmigung von MyMicrobiome.)


Aber wie kommt das Plastik überhaupt in unseren Körper? Wir finden es in Lebensmittelverpackungen, Quittungen, Kosmetika, Schnullern, Spielzeug, Reinigungsmitteln, Pestiziden usw. Wir nehmen die Kunststoffe hauptsächlich durch den Verzehr von Meeresfrüchten oder Meersalz auf. Auch wenn wir täglich 1,5 bis zwei Liter Wasser aus PET-Plastikflaschen trinken, gelangen pro Jahr bis zu 90.000 Plastikpartikel in unseren Körper.


Plastik enthält unter anderem Chemikalien, die als "Xeno-Östrogene" bezeichnet werden, da sie das körpereigene Östrogen imitieren und dadurch das endokrine (hormonelle) System beeinträchtigen. Zahlreiche Studien belegen die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Xeno-Östrogenen und anderen so genannten endokrinen Disruptoren auf den Körper, die zu Problemen wie vorzeitiger Pubertät, Unfruchtbarkeit, Gebärmutter- und Eierstockkrebs, einem niedrigeren Testosteronspiegel und einer verminderten Spermienqualität bei Männern sowie zu anderen Fortpflanzungsstörungen führen können. [2]


Der Verzehr von Plastik ist zwar für alle Menschen ungesund, aber für Menschen mit chronischen Krankheiten ist er besonders schädlich. Laut Lukas Kenner, Mitautor der Wiener Studie, wirken ein gesunder Darm und ein gesundes Mikrobiom als Schutz vor den schädlichen Auswirkungen von MNPs. [1]


Das zeigt einmal mehr, wie wichtig die Gesundheit unseres Mikrobioms ist. [3] Neben der Pflege unserer Mikroben müssen wir auch den Kontakt mit Kunststoffen verringern, die unseren Körper belasten könnten – sei es oral oder über die Haut, z. B. durch Kosmetika. [4]


Besonders in dieser Jahreszeit, in der Plastik bei Geschenken noch präsenter zu sein scheint, sollten wir darüber nachdenken, es sorgfältiger zu verwenden und gesündere Alternativen für Geschenkpapier, Spielzeug und Geschenktüten zu finden. Mögen wir – anstatt sie zu „essen“ – Kreditkarten nutzen, um spannende Erlebnisse mit unseren Liebsten zu ermöglichen. Sodass auch unser Mikobiom eine gesunde, glückliche Weihnachtszeit haben kann.



Sources / References:


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